Und am Ende ist da immer die Leere

Es ist seltsam. Ich müsste vor Glück platzen, meine Wangen müssten von meinem Grinsen eigentlich schmerzen und ich sollte nach wie vor high vor Glück sein, doch alles was da ist, ist die Leere, die Müdigkeit und die Abgeschlagenheit. Ich muss sagen, ich bin glücklich, irgendwo tief in mir, ich habe das Leben, welches ich mir gewünscht habe, doch nach außen hin fühle ich bloß eine bleierne Leere, die mich tief in ihren Klauen hat und mir die Haut langsam aufreißt. Ich fühle mich angespannt und weiß nicht wohin mit mir. Ich lebe, existiere, funktioniere, doch momentan lebe ich nicht wirklich. Ich sage meinem Freund, wie sehr ich ihn liebe, wie glücklich ich bin ihn zu haben und wie sehr ich mich auf jeden neuen Tag mit ihm freue, in der Schule lache ich, feixe mit den anderen herum und erzähle sinnlose und zusammenhanglose Anekdoten, meinen engsten Freunden schreibe ich, wie gut es mir geht und scherze schon über die vergangenen Geschehnisse, lache über sie, über ihre verzweifelten Versuche nach wie vor an meinen Freund ranzukommen, und irgendwo ganz tief in mir entspricht mein Verhalten auch meinen Gefühlen, doch sind diese ganz tief in der Leere gebündelt, schweben als Bündel im großen Nichts und können nicht erreicht werden. Und noch immer habe ich Angst, Angst, dass sie ihn mir doch noch wegnehmen kann, auch wenn diese Ängste mittlerweile unbegründet sind.
Ich habe Angst all das zu verlieren, kurz nachdem ich es schon verloren geglaubt habe, es aber doch noch im letzten Moment retten konnte. Was wird aus mir, wenn ich das alles doch verliere? Ich möchte es nie erfahren, möchte mir nichteinmal Gedanken darüber machen, trotzdem kann ich mich an meinem Glück kaum ergötzen, da mir die Angst, es nicht halten zu können den Atem raubt, mich betäubt mir die Schwärze vor Augen und das Zittern in die Beine treibt, weil die Angst mir zeigt, wie viel Schwäche doch noch in mir steckt und wie weit ich dem Ziel, ein normales Leben, noch entfernt bin.