Herzensmenschen

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Heute ist wieder einer der Tage, an denen ich am Abgrund wandle.
Der Tag an  sich war gut, ich war mit meinem Liebsten und nem Kumpel in nem Ausverkauf eines Supermarktes, gefühlt haben wir jetzt Klopapier, Reiniger, Nudeln, Wasser, Schwämmchen, Müllbeutel und Tampons für die nächsten 10 Jahre.. danach den Kumpel weggebracht und mit meinem Freund gekuschelt, gezockt, zusammen gekocht und haben ein paar Folgen Family Guy geguckt. Eigentlich ein richtig schöner und gemütlicher Tag, trotzdem fühle ich mich momentan dem Fall in den alles verschlingenden Abgrund unendlich nah.
Ich höre Musik, die mich melancholisch werden lässt und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Ich bemerke, wie gut es mir im Vergleich zu damals geht und spüre erstmals, dass meine Therapie und vor allem mein Klinikaufenthalt mir geholfen hat, ich bin ausgeglichener, kann mich öfter und länger vom Abgrund fernhalten, schaffe es immer seltener in die Gefühlslosigkeit und Leere zu verfallen und schaffe es schon ganz gut meine bisher unkontrollierbaren Gefühlsausbrüche zu dominieren. Meine dunklen Zeiten verblassen immer mehr, doch ganz vergessen möchte ich diese Erinnerungen nicht, denn genau diese sorgen dafür, dass ich mich schon über die kleinen Dinge freuen kann und ich viel mehr zu schätzen weiß, als viele andere Menschen, die nicht diese Erinnerungen, Ängste und Vergangenheiten haben...
Ich würde gern mein Leben nutzen und etwas Gutes tun, Menschen helfen oder einfach nur für diese da sein, wenn es ihnen schlecht geht und sonst keinen haben... vor kurzem ist mir auf Instagram ein Account aufgefallen, den ich mir nun schon einige Zeit über ansehe. Hinter dem Account steht ein 17. Jähriger, dem es ähnlich schlecht geht, wie mir damals. Viele seiner Posts erinnern mich an meine Gedanken und an die Depression, die ich hatte, als ich im selben Alter war, sodass fast jedes seiner Bilder mit seinen Gedanken darunter irgendetwas in mir aufwühlt und mich ein wenig wehmütig macht - ich wäre gerne da für ihn, würde ihm gern zuhören und ihm gut zureden, vielleicht von mir erzählen, als Beispiel dafür, dass vieles besser werden kann und es sich lohnt weiter zu kämpfen, Vielleicht schaffe ich es in der nächsten Zeit ja ein klein wenig.. ich will es hoffen.

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