Herzensmenschen

Dienstag, 17. März 2015

Freitag der 13.

Ich wünschte ich könnte mich fallen lassen. Ich liebe meinen Freund, mehr als alles andere auf der Welt, doch gleichzeitig habe ich schreckliche Angst. Ich habe Angst wieder verletzt und enttäuscht zu werden, fürchte mich vor Lügen und Zurückweisung und habe Angst mich zu sehr in ihm zu verlieren. Versteht mich nicht falsch, denn ich würde am liebsten jede freie Minute mit ihm verbringen, aber gleichzeitig macht mir seine Nähe Angst, denn ich weiß, wie sehr er es schaffen kann mich zu verletzen. Er würde mich nie mutwillig und zu seinem Spaß verletzen, doch wird er es auch nie nicht tun. Letzte Woche gab es eine Auseinandersetzung, ich habe ihn mit einer Frage sehr verletzt und er hat dicht gemacht. Ist gar nicht erst zu mir gekommen, wollte mich nicht sehen, ist zu nem Kumpel gefahren zum saufen. Ich saß zwei Tage allein zu Hause, Donnerstag wollte ich ihn auch nicht wirklich sehen, da mir sein Verhalten selbst sehr wehgetan hat, am Freitag habe ich aber gehofft, dass er käme, denn er hatte es mir vorher versprochen. Er kam nicht, ich war am Boden zerstört, mein ganzer Körper tat weh, ich habe mir die Augen ausgeheult, ich war sauer auf mich, auf ihn, ich war enttäuscht sowohl  von mir als auch von ihm, aber am größten war die Angst, dass die Beziehung so werden wird wie die letzte.. Ich wollte früh schlafen gehen, lag um halb acht im Bett, konnte nicht schlafen, setzte mich auf den Boden und weinte..

An die nächsten 60-90 Minuten kann ich mich nicht mehr erinnern, sie sind weg. Wie gelöscht, als wäre irgendwas gewesen, vor dessen Wissen mich mein Unterbewusstsein schützen wollte, das nächste woran ich mich erinnerte war, wie ich zur Toilette torkelte. Wieder in meinem Zimmer angekommen, schmiss ich mir erstmal einige Beruhigungs- und Schlafmittel ein und konnte schlafen, bis mein Freund nachts um halb 3 vor der Tür stand. Ich traute mich nicht mit ihm über den gesamten Vorfall zu sprechen und kuschelte mich nur an ihn. Samstag Morgen wachte ich mit unsäglichen Schmerzen auf, die sich wie zu starker Muskelkater anfühlten, ich dachte mir auch nichts bei, bis mein Freund mich fragte, was ich an den Rippen gemacht hätte. Ich hob mein Shirt hoch und war erstmal fertig mit den Nerven: Eine im Durchmesser etwa 2,5cm große Wunde, die zwar nicht blutete und scheinbar bisher nicht geblutet hatte, dafür aber leicht geschwollen war und aussah, als wäre unter der Hautschicht ein großer blauer Fleck. Ich war wirklich sprachlos, ich kann mich bis jetzt nicht daran erinnern, wie sie entstand, ob ich am Freitagabend fertig mit den Nerven war und irgendwo gegen gerannt bin, oder ob sogar ich verantwortlich dafür war..ich weiß es nicht und möchte es nicht wissen, denn allein bei dem Gedanken, dass ich es womöglich selbst war, wird mir kotzübel.
Später redete ich mit meinem Freund über den Blackout vom Freitag und sagte ihm auch, dass ich nicht wisse, wie es passierte mit der Wunde, er schien es nicht beunruhigend zu finden. Wir redeten viel, er sagte mir, was er brauche und was er sich wünsche, gleiches erzählte ich ihm auch. Wir haben versucht auf einen Nenner zu kommen und auch wenn es mich insgeheim total runterzieht und ich irgendwie nicht zu 100% glücklich darüber bin, bin ich froh, dass es ausgesprochen wurde und wir so Probleme beseitigen konnten, bevor sie überhaupt entstanden.

Noch heute 4 Tage danach schießen mir die Tränen in die Augen, sobald ich auch nur an letzten Freitag denke, und da die Wunde wehtut wie die Hölle und ich grade ein wenig Angst habe, dass sie sich entzünden könnte, denke ich leider viel zu oft zurück...

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