Herzensmenschen

Sonntag, 29. Juni 2014

Die Woche ohne meinen Freund ging relativ schnell um. Von Tag zu Tag habe ich ihn weniger vermisst und war sogar ein wenig sauer, als er dann schon Freitag statt Samstagabend zurückkam. Das Wochenende ging so. Ich wollte nur mit einem Kumpel zu CSD, doch mein Freund kam ohne mich zu fragen mit. Irgendwie hat das den ganzen Tag versaut. Der Samstagabend war dann wieder wundervoll, wir haben Black Swan geschaut, alkoholfreie Cocktails getrunken und er hat mir einen wundervollen Anhänger geschenkt. Sonntag haben wir uns dann amerikanische Autos auf einer Ausstellung angesehen, dabei mussten wir leider M. (Mädchen, dass einen Bruch in meinen ehem. Freundeskreis gebracht hat) über den Weg laufen, die mich auch gleich blöd angestarrt hat. Sonntagabend ging es dann zurück in die Klinik. Montag war ich ein wenig traurig, dass ich nun wieder da bin und am Dienstag wurde meine Zimmernachbarin entlassen. Dienstagmittag kam dann die Neuaufnahme, mit der ich das Zimmer teilen sollte und schon als ich sie sah, viel ich aus allen Wolken. Mit einem Mal fühlte ich mich nicht mehr wohl, sie verdreckte innerhalb von 3 Stunden das ganze Zimmer. Zog mit Mülltüten ein, und nachdem sie 'duschen' war, war der ganze Boden im Bad voller schwarzer Flecken. Nachdem sie vom Klo kam hat sie sich kein einziges Mal die Hände gewaschen und nachts geschnarcht wie ein Trecker, sodass ich über Nacht auf einer Minigästeliege schlafen musste. Als ich dann morgens wieder ins Zimmer kam, hat es überall unangenehm nach Urin gerochen und der Boden war wieder total verdreckt, sodass ich erst einmal wischen durfte, bevor ich duschen gehen konnte. Dann bemerkte ich, dass sie mein Duschgel benutzt hatte und das ohne zu fragen. Am Mittwoch beschwerte ich mich schon ausgiebig, dass ich nicht mit ihr auf einem Zimmer wohnen könne und mir wurde nur entgegengebracht, dass sie alle um die Problematik wissen und ich sie doch bitte hart aber freundlich zur Hygiene bringen sollte. Ich habs versucht, doch da passierte nichts. Die zweite Nacht schlief ich von vorne rein auf der Gästeliege. Morgens bin ich dann zu den Schwestern gegangen und habe noch einmal eindringlich gebeten, etwas an der Situation zu ändern. Ich dachte auch schon nach, den Aufenthalt abzurechen, sofern sich da nichts ändert, denn das waren keine Umstände, in denen ich mich auf meine Besserung konzentrieren konnte. Zum Glück war eine Mitpatientin genauso unglücklich mit ihrer Bewohnerin, sodass wir am Donnerstag tauschen konnten. Jetzt ist sie bei mir eingezogen und der Frieden ist wieder hergestellt. Dienstag und Freitag wollte eigentlich mein Freund vorbei kommen, doch hatte er dann kurzfristig keine Lust mehr und hat mich ziemlich blöd warten lassen. Dienstag kam es zur Diskussion, in der ich erfahren durfte, dass sich ein Kumpel von mir nur noch aus Nettigkeit mit mir trifft, weil ich ihm zu blöd geworden bin, jetzt wo es mir nicht so gut geht. - Hätte man mir auch so sagen können. Ich würde ihm gern sagen, dass er mir das auch hätte persönlich sagen können, doch darf ich nicht, weil mein Freund es nicht riskieren möchte, dass er ein wenig Stress bekommt.. Freitag ging es mir gar nicht gut, ich bekam schreckliche Kopfschmerzen. Ich habe mich kurz hingelegt und bin sofort in einen tiefen Schlaf mit seltsamen Träumen gefallen. Als ich dann 3 Stunden wieder aufwachte, war ich total nassgeschwitzt und ausgelaugt. Am Abend guckte ich mit 3 Mitpatienten noch einen Film, war eigentlich ziemlich cool. Samstagmorgen bin ich abgeholt worden. War mit meinem Freund dann auf der Jobmesse und war dann kurz in der Stadt, aber fuhren schnell wieder nach Hause, weil es mir richtig schlecht ging. Den restlichen gestrigen Tag verbrachte ich damit, mich auszuruhen und Fernsehen zu gucken, ging auch früh schlafen. Heute wollte ich versuchen eine Torte zu backen, damit ich diese dann auch am Dienstag in der Klinik backen kann. Nachher geht es dann wieder zurück, seltsamerweise freue ich mich sogar, wieder zurück zu gehen, denn dort bin nicht ich der Fehler und alle verstehen mich und kennen die Gefühle, die mich schon seit Jahren quälen.

1 Kommentar:

  1. Hallo liebes, ich freue mich wirklich sehr das du dich in der Klinik eingelebt hast. Ich bewundere deine Stärke.
    Das mit der neuen Zimmernachbarin klingt wirklich horror. Gut das du sie wieder los hast.
    Ich wünsche dir weiterhin alles gute.

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