Herzensmenschen

Montag, 24. Dezember 2012

KFZ- und Karosseriewerkstatt für alle Marken.
Den Satz habe ich im laufe des Abends geschätzt 120 Male gelesen. KFZ- und Karosseriewerkstatt für alle Marken...KFZ- und Karosseriewerkstatt für alle Marken... Große blaue Buchstaben auf weißen Grund. Ich fröstelte, zog meine Schultern hoch und vergrub meine, nun warmen, Hände tiefer unter deiner Jacke. Strich sanft über dein Hemd, spürte wie deine Hände Muster auf meinem Rücken malten. Schautest mir in die Augen, hielt deinem Blick stand, grinste, wir lachten kurz, guckte wieder rüber zu dem Schild "KFZ- und Karosseriewerkstatt für alle Marken", es wurde von genau 6 Leuchten angestrahlt. Sah wieder zu dir hinüber, dachte an das ausgedehnte Gespräch von eben. Ein Schauer lief mit den Rücken hinab. Du hast und hattest es echt nicht leicht. Hast dir aber auch einige Dinge aus meinem Leben angehört. Als ich von meinem "Onkel" erzählt habe und dem Mordversuch mir und meiner Familie gegenüber, schlangst du deine Arme enger um mich und hast mich an dich gezogen. Hast deine  Wange an meine gelegt und wipptest leicht vor und zurück. Wir haben viel gesprochen, über eine Stunde hindurch, haben von unseren Schicksalen, Familien & Freunden, die schonungslose Wahrheit sozusagen. Dabei sprachst du um Längen mehr als ich...
Du würdest mich das nächste Mal gern mit nach Norwegen nehmen, du warst dort schon 19 Male und schwärmtest ununterbrochen davon. Du kennst dich schon etwas aus und möchtest mir die Schönheit des Landes zeigen...
Schaute wieder zu dir, bemerkte, dass sein Blick auf mir ruhte. Grsinte kurz, lehnte mich entgültig an dich heran. Legte den Kopf an deine Schulter, schlief fast ein. Lehntest deinen Kopf an meinen, sahst mir in die Augen, wir grinsten uns an. Ich zitterte, mir war so schrecklich kalt. Er nahm mich etwas fester in den Arm. Ich flüsterte, kaum merkbar:"Du bist so warm, so unendlich schön warm", taumelte kurz und wie in Trance ein Stückchen näher an ihn heran. Nun war kein Platz mehr zwischen uns. Umschlang dich fester, standen da, Stirn an Stirn, in der Nacht, hinter dem Bowlincenter. Spürte kurze Anspannung deinerseits, blickte dir ins Gesicht und sah, wie du dir auf die Lippen gebissen hast und angestrengt ins Leere gestarrt hast, dein Gesicht kam meinem unendlich nah, du hättest mich küssen können, ohne deinen Kopf groß neigen zu müssen.  Spürte dein Bedürfnis deine Lippen auf meine zu drücken fast wie elektrische Stromschläge auf meinem ganzen Körper. Du konntest dich nicht überwinden, spürte kurze zeit später, dass du schrecklich am zittern warst: oh..du zitterst ja schrecklich, ist dir kalt? -"Nein, eigentlich nicht, ich weiß auch nicht was ist, aber meine Beine zitternn grad irgendwie" -"Stehst du etwa so ungemütlich?", guckte ihn bedauernd an. -"Nein, das geht eigentlich auch ganz gut.." Mir kam ein Geistesblitz, am Abend davor erzähltest du mir, dass du immer so schrecklich nervös geworden bist und deine Beine angefangen haben zu zittern, wenn du damals M. gesehen hast, das Mädchen in das du ewig verliebt warst.. -"Aber Nervös bist du doch nicht oder etwa doch?" -"Mhm.. vielleicht ein bisschen" du schautest verlegen zu Seite. -"Ach komm schon, ich meine das letzte, was du hier und jetzt sein musst, ist nervös zu sein" -"Stimmt aber sag das mal meinen Beinen, die denken anscheinend mehr nach..." Drückte dich fester gegen mich, zog dich zu meiner Tasche hinübe, fing an zu kramen: Weißt du noch, was ich im Seniorenzentrum zu dir gesagt hab, als du dein Brot aus der Hosentasche geholt hast? -"Nein leider nichtmehr genau, was sagtest du?" Ich zog die Brotdose mit dem Schleifchen drum aus der Tasche und hielt sie dir vors Gesicht und grinste dich  auffordernt an. Es fiel dir  wieder ein, du bedanktest dich, sichtlich erfreut und drücktest mir einen Kuss auf die Wange. Vergrub mein Gesicht ein letztes Mal zwischen deiner Schulter und deinem Hals. Wir nahmen die Fahrräder und schoben sie nebenher. Sprachen nur wenig miteinander, hast mich noch ein Stück nach Hause begleitet, bevor du umgedreht bist und deine 19,4 Kilometer nach Hause angetreten hast. Drehtest dich nocheinmal zu mir um -"Heute war echt schön, danke für den Tag, komm gut nach Hause" und fuhrst los, bevor ich nicht etwas sagen konnte.
Fast 4 Stunden standen und saßen wir nebeneinander in der Dunkelheit am  Hafen. Standen meiste Zeit einfach nur da und sahen uns an, hielten uns fest. Es war nicht kalt und obwohl ich Schuhe mit über 8 cm Absatz trug und wir auf einem Kieselweg standen, hat es mir alles nichts ausgemacht. Auch das Brennen der Schnitte an meinen Beinen, welche dicht an seine  gelehnt standen, störte mich nicht. Ich ignorierte den Schmerz und vergaß für einen kurzen Augenblick die Welt. So schön der Abend auch war, kann ich nicht weitermachen, ich habe Angst mich in ihn  zu verlieben, ihn an mich heranzulassen und schutzlos zu werden. Mich zu öffnen und meine Lebensinhalte mit ihm zu teilen. Außerdem habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben,  dass er sich mit M. aussprechen und vielleicht doch mit ihr zusammen kommen kann. Es wäre auf jeden Fall 1000x besser als würde ich etwas mit diesen Jungen  anfangen...

1 Kommentar:

  1. Danke. ich habe dich angefragt und deinen eintrag in dem kommentar gelöscht, weil ich dachte das du das vielleicht nicht möchtest das jeder deinen skype namen lesen kann.

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