Herzensmenschen

Samstag, 28. Februar 2015

Heute geht es mir ganz und gar nicht gut. Die letzten Tage mit meinen Eltern und meinem Bruder und dem ganzen Streit und Stress zu Hause haben mir sehr zu schaffen gemacht. Bis heute habe ich dennoch alles gut wegstecken können, doch im Moment ist meine Laune gekippt und ich wandere wieder am Pfad der Depression. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich mit meinem Freund gestritten habe, doch gab es heute eine Situation mit ihm, die mich sehr belastet... Es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit, ob er heute feiern geht oder nicht, da er seinem Kumpel zugesagt hatte, aber gleichzeitig mir versprochen hatte, das ganze Wochenende mit mir zu verbringen. Er saß in der Zwickmühle, da er seinem Kumpel nicht absagen wollte und gleichzeitig etwas mit mir machen wollte, daraufhin fing ich an zu weinen, weil ich unglaublich sensibel reagiere, wenn mir jemand etwas "verspricht" und es dann anders kommt. Er sagte, er würde absagen, woraufhin ich mich zwar total freute, dass er sich für mich entschied, aber auf der anderen Seite hasste, weil ich genau weiß, wie gern er feiern geht und ich ihm das jetzt versaue und er seinem Kumpel abgesagt hatte. Jetzt fühle ich mich wie der egoistischste und schrecklichste Mensch der Welt, bin auf der anderen Seite aber auch enttäuscht, dass mein Freund etwas sagte und es im Grunde nicht ernst meinte. Ich fühle mich total an damals mit meinem Exfreund erinnert, bei dem sowas irgendwann täglich passierte und mich genauso oft zum weinen brachte...

Ich liebe meinen Freund, vielleicht auch zu sehr, wenn man sieht, wie sehr ich mich um ihn sorge, wenn er feiern geht und besoffen irgendwo in der Stadt rumrennt. Jedes Mal habe ich Angst, dass ihm etwas passiert, dass er umfällt, zu viel trinkt, wieder mit dem Rauchen beginnt oder mich einfach irgendwann bei allem vergisst.  Ich weiß, dass ich mir zu viele Gedanken mache und zu vielen Ängsten hinterherhänge, genauso weiß ich, wie falsch es ist meine Gefühle rauszulassen, wenn er neben mir steht, weil ich ihm so jedes Mal ein schlechtes Gewissen mache und das falsch ist. 

Ich wünschte einfach nur, dass ich normal wäre.  Normale Beziehungen führen könnte und Gefühle normal wahrnehmen und erkunden könnte, nicht stundenlang in mir zu wühlen, bis ich eine meiner Regungen fassen kann und analysieren kann, um überhaupt  aussagen zu können, was ich fühle bzw was in mir vorgeht. Das müsste von allein passieren, da sollte man nicht so viel Arbeit reinstecken müssen, wie ich es tun muss. Ich möchte normal leben, ohne diese beschissenen Ängste, ohne Zwänge und ohne die Depressionen. Ich möchte ein normales Umfeld haben, mich mit Menschen treffen können, mich melden können und möchte meine eigenen Bedürfnisse erfahren, möchte Wünsche äußern, ohne mir egoistisch und schlecht vorzukommen, da es mein gutes Recht ist. Ich möchte mich nicht für alles was schief läuft, die Schuld geben müssen, möchte mir nicht nutzlos vorkommen, will Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein haben, möchte diese Wahrnehmungen nicht von Erfolgen abhängig machen, die ich zB in der Schule bringe, sondern einfach sagen können: Ich bin Jinny, ich kann xy gut und bin stolz auf mich..noch geht das nicht, aber vielleicht irgendwann und im Moment lässt mich die Hoffnung auf die Zeit weitermachen, stirbt sie, so wüsste ich nicht, ob das alles für mich noch Sinn machen würde.. 

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