Und der Therapeut findet es bemerkenswert...

Gestern habe ich eine Inventur bei einem Supermarkt mitgemacht.
Lustigerweise habe ich gar nicht gefragt, wie viel ich da bekommen werde, ist mir aber auch egal, solang es immerhin irgendwas an Geld ist. Überhaupt jetzt, wo ich keine Arbeit habe und auch sonst nichts zu tun.
Morgen wollt' ich bei einer Firma anrufen, die Leute sucht, welche im Supermarkt Regale einräumen. Das wäre dann von 5:30 bis 8:00 Uhr, aber wäre okay.
Ich will nicht nur so nutzlos zu Hause rumhängen und nichtstun bis auf essen.

Heute nach 3 Wochen wieder Therapie gehabt und das erste Mal kullerte mir eine Träne über die Wange.
Wieso musste ich heute auch über so viele unangenehme Dinge reden?  Über die Abhängigkeit zu meinem Freund. Das schreckliche Verhältnis zu meiner Mutter. Meine extremen Stimmungsschwankungen.
Der Therapeut findet es bemerkenswert dass meine Laune von "Ich bin stark, ich reiß euch alle Bäume raus und werde Bundeskanzlerin" zu "Ich bin so klein,so schwach, verletzlich und um mich herum sind so viele Leute, die mir so unendlich wehtun können". Es ist ihm auch aufgefallen, meine Stimme, mal laut und klar und manchmal nuschelig und weinerlich. Meine Körperhaltung von grade und groß sitzend auf in die Ecke gekauert.
Statt es genauer zu benennen, fand er es nur bemerkenswert und will, dass ich es genauer beobachte. Genau das, was mir am meisten Probleme macht muss ich beobachten und intensiver fühlen.

Kontakt zum wiederholten Mal zu nem Bekannten abgebrochen.
Hoffentlich bleibt es diesmal dabei. Ich habe keine Lust, ständig von ihm zu hören, dass M. mich hasst, was gemeines sie genau zu mir gesagt hat und mir unnötigerweise anhören müssen, dass er es ja soooo traurig findet, dass ich Borderline habe und das er mich versteht. Aber paar Minuten später wirft er mir an den Kopf, dass er ja nichts nachvollziehen kann weil er zum Glück ja nicht Boderline hat. Dabei will ich davon nichts hören, nur rafft er es nicht.
Tag für Tag für Tag nervt er.
Jetzt hoffentlich nichtmehr.